Impulse für die geistige Erneuerung Europas
Nach der Nullstunde von 1945 hat sich Europa zu einem neuen Aufbruch zusammengefunden.
Durch die deutsch-französische Initiative von Robert Schumann und Jean Monnet, die später auf der politischen Ebene von de Gaulle und Adenauer entschlossen umgesetzt wurde, ist ein Prozess der europäischen Integration in Gang gekommen, der so nicht in den kühnsten Träumen erwartet wurde.
Dann kam 1989 noch die große Wende und Öffnung Mittel-, Ost- und Südost-Europas hinzu. Die große, friedliche deutsche Revolution, durch die Glasnost Initiative der sowjetischen Regierung unter Gorbatschow ermöglicht, hat noch einmal alles in einen neuen Kontext gestellt.
Europa ist also zweimal durch den Nullpunkt gegangen.
Der Prozess der Europäisierung ist seit der Unterzeichnung der Römischen Verträge 1957, mit zunehmendem Tempo voll im Gange.
Die wichtigste Institution in diesem europäischen Gestaltungsprozess ist dabei sicher die Europäische Kommission, die grundsätzlich unter der Führung der europäischen Nationen im Europäischen Rat, dem Consilium, arbeitet, dabei aber viel Freiheit genießt und auch immer mehr nach Einfluss und Macht strebt. Das europäische Parlament gewinnt daneben immer mehr an Bedeutung.
Im Verlaufe dieses Prozesses der Europäisierung werden die politischen Prozesse immer komplexer und die sozialen Verhältnisse der Menschen kommen immer stärker unter Druck. Durch die parallel sich entwickelnde Informationswelt und zunehmende Digitalisierung der Lebenswelt entstehen im Zuge der Globalisierung neue Lebenswelten. Je mehr die Herausforderungen wachsen und die Spannungen steigen, desto lauter wird der Ruf nach technischen und technokratischen Lösungen. Diese Ansätze des Engineering machen weder vor der natürlichen Lebenswelt, der Umwelt, noch den natürlichen Organsimen, Menschen, Tieren und Pflanzen halt.
Der Prozess hält alle in Atem, wobei keiner verstehen kann, was ihn treibt, wohin diese Reise gehen soll, und wo und wann sie enden, oder wenigstens übersichtlicher wird. Wir wissen nicht, ob und wann ein Moment kommen wird, wo wir innehalten, uns besinnen und neu bestimmen können.
Geopolitisch führt diese Entwicklung ebenfalls zu starkem Druck, unter dem sich die globale Staatenwelt neu formieren wird. Der amerikanische Hegemon wehrt sich gegen den sich formierenden chinesischen Konkurrenten. Europa muß in diesem globalen Kräftefeld seine Position neu bestimmen. Seine Eigenständigkeit und Kraft zur autonomen Bestimmung seines Schicksals ist dabei zunehmend auf die Probe gestellt.
In dieser Situation ist es entscheidend, den Kopf und die Übersicht nicht zu verlieren, und den geistigen Grund wieder zu finden, aus dem heraus Europa gewachsen ist. Besinnung tut not, um daraus neuen Mut zu überlegtem Handeln zu finden.
Initiative zur geistigen Erneuerung Europas
Diese Bestimmung des eigenen Handlungsfeldes verlangt nach einem bewußt erkannten geistigen Feld aus dem heraus Europa entstanden ist und sich entwickelt hat. Diese Bestimmung kann dabei nur über den Weg des Dialoges, der Reflexion und der Besinnung auf die geistigen Fundamente, die Europa zur Orientierung dienen können, gefunden werden. So kann aus dieser bewußten Bestimmung heraus der Ausgangspunkt für die geistige Erneuerung Europas bestimmt werden.
Unsere Initiative für die geistige Erneuerung Europas will dabei eine fördernde und begleitende Rolle spielen. Mit ihr wollen wir eine Plattform und ein Forum initiieren, in dem sich der europäische Geist manifestieren und langfristig auch neu formieren kann.
Dazu bedarf es vereinter Kräfte. Wer sich berufen fühlt seine Kompetenzen einzubringen, sollte diesen Prozess nach Kräften unterstützen und fördern.
Wir laden Sie deshalb ein, sich hier einzutragen, damit wir gemeinsam neue Impulse für die geistige Erneuerung Europas setzen und ins Leben bringen können.